Das Kinderzimmer ist ein Multitalent. An keinen anderen Raum werden so viele – zum Teil gegensätzliche – Ansprüche gestellt wie an das Kinderzimmer. Hier wird gespielt, getobt, geschlafen, gekuschelt und gemalt. Ruhephasen finden hier ebenso statt wie ausgelassenes Spiel und konzentriertes Lernen. Und damit das alles auch in diesem Raum passiert, soll das Kind sich natürlich wohl fühlen. Ach ja, und wir Eltern ebenfalls – denn gerade bei kleinen Kindern verbringen auch wir einen Großteil unserer Zeit hier. Eine ganz schöne Herausforderung für ein Zimmer, das oft gerade einmal 10 qm hat.
Ich möchte dir aus meiner Beratungspraxis ein paar Tipps an die Hand geben, wie du das Kinderzimmer strukturieren und damit all diese Bedürfnisse erfüllen kannst.
1. Einteilung in Zonen
Damit das Kinderzimmer eine gewisse Struktur bekommt, eignet sich eine Einteilung in die Zonen schlafen/kuscheln/lesen, malen/lernen und spielen/toben.
Oft reicht es dafür schon, wenn du die vorhandenen Möbel umstellst. In meinen Beratungen merke ich immer wieder, dass Räume einfach nur dadurch schon komplett anders wirken.
2. Planung ist alles
Am besten beginnst du mit einem weißen Blatt Papier. Male dir den Grundriss und die Möbel auf ein Blatt, schneide die Möbel aus und schiebe sie dann so lange hin und her bis du eine Einrichtung gefunden hast, die dir gefällt und mit der sich das Kinderzimmer gut strukturieren lässt. Oder nutze einfach ein kostenloses Online-Tool.
3. Möglichkeiten zur Strukturierung
Es gibt verschiedene Mittel, um das Kinderzimmer zu strukturieren.
Möbel: Stelle Möbelstücke auch ruhig mal in das Zimmer hinein, platziere nicht alles an den Wänden entlang. So ergeben sich oft sehr schöne Einrichtungsoptionen und Möglichkeiten zur Strukturierung. Mit einem Sideboard, das du quer in den Raum hinein stellst, kannst du das Kinderzimmer beispielsweise wunderbar teilen. Schön ist es, wenn das Bett auf diese Weise etwas „versteckt“ wird.
Teppich: Gerade kleine Kinderzimmer lassen sich mit Möbeln oft nicht strukturieren. Aber schon ein Teppich kann den Spielbereich sehr schön vom Arbeitsbereich trennen.
Farben: Farben sind ein wunderbares Mittel zur optischen Strukturierung von Räumen. So kannst du die Wand der Spielecke in einer leuchtenden Farbe/einem Muster streichen oder besondere Wandtattoos aufbringen während der Rest des Raumes zurückhaltender gestaltet ist. Oder die Bettwand bekommt einen schönen, beruhigenden Farbton.
4. Mach das Zimmer fit für die Zukunft
Mein Tipp: Wenn du schon einmal beim Umgestalten bist, dann denke unbedingt auch mal ein paar Jahre in die Zukunft. Welche Veränderungen stehen an und was bedeutet das für die Einrichtung? Wird dein Kind ein größeres Bett bekommen? Einen Schreibtisch für die Schule oder werdet ihr mehr Stauraum benötigen? Überlege schon jetzt, wie du das Kinderzimmer strukturieren kannst damit auch diese Dinge ihren Platz finden.
Dieser Punkt ist mir in meinen Planungen immer sehr wichtig. Denn wer möchte schon sein Kinderzimmer jedes Jahr aufs Neue umgestalten und neue Möbel dazu kaufen, die dann vielleicht gar nicht richtig passen.
5. Schlafen/kuscheln/lesen
Wenn du das Kinderzimmer strukturieren möchtest und es räumlich möglich ist, platzierst du das Bett am besten in einer von der Tür abgewandten Ecke. Dann ist es nicht so exponiert. Du kannst es optisch auch etwas abtrennen, zum Beispiel durch ein Sideboard oder einfach einen hübschen Baldachin/Betthimmel.
Hast du etwas mehr Platz, kannst du zusätzlich eine separate Kuschel-/Leseecke einrichten. Am besten in Bettnähe in der „ruhigen“ Ecke des Zimmers. Das kann ein Tipi, ein kleines Sofa, ein stylischer Sitzsack oder einfach eine gemütliche Matratze sein je nach Alter und Bedürfnis.
In einem kleinen Kinderzimmer kann aber auch das Bett ganz einfach zur Kuschelzone umfunktioniert werden: Mit einer Tagesdecke und Dekokissen geht das wunderbar.
6. Malen/lernen
Idealerweise steht der Schreibtisch nicht mit Blick gegen eine Wand sondern im rechten Winkel zum Fenster (bei Rechtshändern kommt das Licht von links, bei Linkshändern von rechts). Wenn machbar, sieht dein Kind zudem vom Schreibtisch aus die Zimmertür – den auch Kinder sitzen nicht gerne mit dem Rücken zum Eingang. Soweit die Theorie, denn dass dies im Kinderzimmer oft nicht alles machbar ist, ist klar. Wichtig ist eine gute Beleuchtung des Arbeitsplatzes, das kann aber auch von einer Schreibtischlampe übernommen werden. Und wenn hier konzentriert gelernt werden soll, macht es zudem Sinn, wenn vom Schreibtisch nicht das ganze Spielzeug im direkten Blickfeld liegt. Das lenkt dann eher ab.
7. Spielen/toben
Für den Spielbereich braucht es nicht viel. Hier reicht ein freies Stück Boden (mit einem kurzfloorigen oder flach gewebten Teppich) sowie für dein Kind gut erreichbarer Stauraum. Besonders praktisch sind große Körbe und Kisten – dann ist auch schnell wieder aufgeräumt. Spielt dein Kind gerne Lego/Playmobil, bietet sich zudem ein Sideboard oder Tisch an auf dem Gebautes verwahrt werden kann. So bleibt der Boden zum Spielen frei und du hast zudem die Möglichkeit das Kinderzimmer damit etwas zu strukturieren.
Ein tolles Highlight, das tatsächlich kaum Platz braucht, ist eine Sprossenwand.
Der Spielbereich kann gut direkt im Eingangsbereich des Kinderzimmers platziert werden. Tür auf und los geht es.
Möchtest du Unterstützung dabei haben, das Kinderzimmer zu strukturieren, einzurichten und zu dekorieren? Dann melde dich gerne für ein kostenloses und unverbindliches Erstgespräch bei mir.
Comments